Aus bei Meyer Burger Freiberg: Rückschlag für Solarindustrie in Ostdeutschland

Zum Bekanntwerden, dass der Solarhersteller Meyer Burger über 400 Mitarbeitende am Standort Freiberg entlässt, erklärt Bernhard Herrmann, sächsischer Bundestagsabgeordneter, Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie sowie stellvertretendes Mitglied im Wirtschaftsausschuss:

„Heute ist ein bitterer Tag für über 400 Mitarbeitende sowie die Region Südwestsachsen und den Klimaschutz. Besonders ärgerlich ist, dass dieser Rückschlag absolut vermeidbar war. Seit Monaten kämpfen wir Grüne für einen Resilienzbonus.

Während China und die USA die Solarproduktion massiv subventionieren, versperrt die marktradikale Ideologie der FDP die Unterstützung heimischer Produktion. Leider gab es auch aus dem Bundeskanzleramt zu wenig Unterstützung.

Uns bei der Energiewende und Versorgungssicherheit noch stärker von China abhängig zu machen, ist schlichtweg verantwortungslos. Während sich China durch Dumpingattacken und fragwürdige Produktionsbedingungen als Monopolisten aufbaut, lässt die FDP sehenden Auges die europäische Solarindustrie untergehen.

Die Modulproduktion aufgrund besserer politischer Rahmenbedingungen auf die USA zu konzentrieren, ist unternehmerisch nachvollziehbar. Sie stellt Meyer Burger aber auch in die Verantwortung, Sozialpläne für seine Mitarbeitenden vorzulegen.

Ich werde mich weiterhin für konkret wirkende Resilienzmaßnahmen einsetzen. Noch besteht die Möglichkeit, die verbleibenden Produzenten und die große Expertise entlang der Wertschöpfungskette bei uns in Sachsen und Ostdeutschland zu halten. Gerade Forschung und Entwicklung in Ostdeutschland sind exzellent. Industriepolitisch wäre es fatal, hier unseren Technologievorsprung zu verspielen. Und auch klimapolitisch benötigen wir die Forschung, damit Solarzellen noch effizienter und langlebiger werden. Dafür braucht es jetzt Perspektiven für die verbleibenden Hersteller. Wir müssen alles tun, um Forschung und Entwicklung in Ostdeutschland zu halten.“

Bildquelle: StockSnap auf Pixabay

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