Zum heutigen Start des Wettbewerbs für den Standort des „Zukunftszentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit“ in Ostdeutschland erklärt Bernhard Herrmann MdB:
Damit das geplante Zukunftszentrum ein Erfolg wird, ist es wichtig, die Standortwahl transparent zu treffen und den Blick über die nationale Transformationserfahrung hinaus zu weiten. Alle sich bewerbenden ostdeutschen Kommunen müssen dabei die gleichen Chancen hinsichtlich einer regional vorurteilsfreien Entscheidung erhalten. Es muss der tatsächlich beste Standort ausgesucht werden. Daher ist es wichtig, die nun anstehende Besetzung der Auswahlkommission transparent zu gestalten und auch die Zivilgesellschaft bei der Umsetzung des Projektes einzubinden.
Das Zukunftszentrum ist nicht nur für Ostdeutschland bedeutsam, sondern für die gesamte Bundesrepublik. Denn die Transformation unseres Landes seit der Wiedervereinigung bleibt eine gesamtdeutsche Aufgabe. Mit der wissenschaftlichen und kulturellen Aufarbeitung der Transformationserfahrungen vorwiegend Ostdeutscher kann das Zukunftszentrum dabei gegenseitiges Verständnis fördern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land stärken.
Auf Grund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist es außerdem unumgänglich, bei der Planung und Umsetzung des Zukunftszentrums auch auf die veränderte Situation auf dem europäischen Kontinent einzugehen. Eine nationale Betrachtung der Geschichte greift zu kurz. Wir müssen den Blick auch auf Ost- und Mitteleuropa weiten. Denn nicht nur in der DDR, sondern auch in Polen, Ungarn oder der CSSR kämpften Menschen bereits seit den 1970ern gegen Diktatoren und für mehr Demokratie und Selbstbestimmung. Das Zukunftszentrum sollte daher auch als Brückenbauer zwischen Ost- und Westeuropa fungieren und so auch das Zusammenwachsen Europas stärken.