Zu Besuch bei der Altreifen-Recycling-Firma MRH aus Mülsen

Hilferufe von kleinen und mittelständischen Unternehmen türmen sich zurzeit. Die Angst, dass steigende Energiepreise im nächsten Jahr die eigene Geschäftsgrundlage zerstören, ist allgegenwärtig. Diese Angst ist verständlich und wir politische Verantwortungsträger:innen tun alles dafür, dass die Folgen weniger dramatisch werden als weithin befürchtet.

Es gibt jedoch verschiedene Arten von Hilferufen. Und der, der mich von der Mülsener Rohstoff- und Handelsgesellschaft erreichte, ist ein positives Beispiel. Selbstverständlich ist für ein so energieintensives Unternehmen eine Vervielfachung der Strompreise existenzgefährdend. Mit der Strompreisbremse steht das passende Instrument bereit. Es muss nun zwar zügig, aber vor allem gut, umgesetzt werden, damit es zielgenau wirkt. Dafür muss ich immer wieder um Verständnis werben, auch wenn die Dringlichkeit mit Blick auf den Kalender nachvollziehbar ist.

Unabhängig davon bin ich sicher: So innovative Unternehmen wie die MRH werden die Krise überleben. Mit Photovoltaik auf den Dächern und dem Plan in der Schublade, eine eigene Windkraftanlage zu errichten, ist die Energieversorgung in der Zukunft auf einem guten Weg.

Beeindruckend war auch die Werksführung: Die alten LKW- und PKW-Reifen werden gut sortiert und dann in vielen Schritten immer weiter zerkleinert. Daraus lassen Produkte wie Bautenschutzmatten, Fußbodenbeläge,  Dacheindeckungen oder neue Reifen herstellen. Die feinste Verkleinerung, sogenanntes „Gummimehl“, lässt sich in der Asphaltproduktion beimischen. Das senkt nicht nur den Einsatz von Erdöl sondern macht den Asphalt geschmeidig, weniger anfällig gegen Risse und damit länger haltbar. Das Potenzial ist also riesig und Kreislaufwirtschaft funktioniert hier nahe an der Perfektion.

Wir konnten bei unserem Besuch auch Synergieeffekte herstellen, gerade mit Blick auf den Landkreis Zwickau. Und ich bin wiedermal beeindruckt, welche toll geführten Unternehmen wir in der Region haben und werde mich weiter mit aller Kraft dafür einsetzen, dass das auch in Zukunft so ist.

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