Bund investiert 2 Millionen Euro in Klimaanpassung in Glauchau und Thum

Zum Beschluss des Haushaltsausschusses zur Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen in den Gemeinden Glauchau und Thum erklärt Bernhard Herrmann, südwestsächsischer Bundestagsabgeordneter für Bündnis90/Die Grünen:

 „Die Zusage von Fördermitteln für die Städte Glauchau und Thum ist ein wichtiger Schritt für die kommunale Klimaanpassung. Durch die Revitalisierung und die nachhaltige Wasserversorgung sowie die Schaffung von Freiflächen wird nicht nur ein ökologischer Mehrwehrt geschaffen, sondern auch Orte der Erholung für die Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen. Mit dem fortschreitenden Klimawandel werden wir nicht drum herumkommen, unsere Städte und Gemeinden immer weiter an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, damit die Menschen auch zukünftig gut und gerne dort leben können. Daher freue ich mich sehr über die fast 2 Millionen Euro an Fördermitteln des Bundes für unsere Region.“ 

Hintergrund:

In der historischen, dicht bebauten Innenstadt von Glauchau entsteht eine neue, leicht zugängliche „grün-blaue“ Stadtoase. Dieses Projekt zielt darauf ab, den wertvollen Gründelpark zu sichern und zu erhalten, der als wichtiges Gartendenkmal und Grünraum dient und im Sommer kühlend auf die umliegenden, stark erhitzten „steinernen“ Siedlungsstrukturen wirkt. Seit Jahren leidet der Park jedoch unter Wassermangel in den trockenen Sommermonaten, was nicht nur Flora und Fauna schadet, sondern auch die innerstädtische Erholung beeinträchtigt. Die bereitgestellte Fördersumme beträgt 1.203.375 €.

Die Stadt Thum im Erzgebirge besitzt ein urban geprägtes Stadtzentrum entlang der Bundesstraße 95. Thum erkennt das freiraumplanerische Potenzial dieses Zentrums und strebt an, es im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu nutzen und ein lebenswertes Bild einer deutschen Kleinstadt zu vermitteln. Im Zentrum befinden sich relevante Gebäude und Freiflächen, insbesondere der Bereich um die St. Annenkirche und ein Innenhof am Wohnkarree zwischen Chemnitzer Straße, Marktstraße, Schulstraße und Georgstraße. Diese öffentlich und barrierefrei zugänglichen Orte bieten sich als umfassendes, naturbasiertes Modellprojekt namens „Kirchterrassen und Marktkarrée“ an, um die Region zu verbessern. Die bereitgestellte Fördersumme beträgt 700.895 €.

Zum Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ 2023:

Mit dem Bundesprogramm zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ werden kommunale Projekte gefördert, die Parks und Grünflächen schaffen bzw. weiterentwickeln und so der Klimaanpassung (u.a. Entsiegelung, Kühlung, Regenwassermanagement) und dem natürlichen Klimaschutz (CO2-Minderung) dienen. Der Bund fördert 75 Prozent der Gesamtkosten (bei nachgewiesener Haushaltsnotlage der Kommunen bis zu 85 Prozent) der Projekte. Die maximale Förderhöhe liegt bei 6 Millionen Euro pro Projekt. Insgesamt stehen in dieser Förderrunde 100 Millionen Euro Bundesmittel aus dem Sondervermögen des Klima- und Transformationsfonds zur Verfügung.

Gefördert werden laut Projektaufruf u. a. die Vernetzung bestehender Grün- und Freiräume (Regenwasserrückhalt, Kalt- und Frischluftversorgung, Biotopverbund, Wegeverbindungen), großräumige (kulturhistorisch) bedeutsame Parkanlagen, die gezielte Ergänzung mit wohnortnahen Freiräumen in klimatisch defizitären Stadträumen (Klimaoasen), großräumige Projekte, die graue Infrastruktur in grünblaue umwandeln (Verkehrsräume, Stadtplätze, Brachflächen, Quartiere), die Umsetzung von Schwammstadtkonzepten zur Erhöhung des Regenwasserrückhalts, der Verdunstungsleistung, der Grundwasserneubildung und der Wasserverfügbarkeit auch unter Nutzung von Grauwasser.

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